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Geschichte von Ilversgehofen

Kirchen in Ilversgehofen von Werner Hehn

Kirchengeschichte

Die Kirchen in Ilversgehofen haben über die unterschiedlichen Epochen der vergangenen Jahrhunderte wie der Ort selbst zahlreiche Höhen und Tiefen durchlebt.

Bereits 1183 wird im Ort eine Kapelle zum Heiligen Geist in einem kaiserlichen Schutzbrief erwähnt und das Spital mit Erbzinsen fundiert.

Die erste Kirche wurde am 29. November 1362 zur Pfarrei erhoben und den beiden Heiligen Markus und Nikolaus geweiht. 1440 legte der Erzbischof von Mainz, Dittrich, vor seinem Eintritt in die Pfarrei in Erfurt einen Zwischenhalt ein, um hier Eid und Gelübde abzulegen, bevor er sich von der Erfurter Bevölkerung huldigen ließ.

Die Vorgängerkirche der St. Martini Kirche wurde 1456 den beiden Heiligen St. Markus und St. Nikolaus geweiht. Das Sandsteinrelief der beiden Patrone befindet sich im Angermuseum Erfurt.

Die Reformationsbewegung im 16. Jahrhundert führte zu einer Erneuerung in Kirche und Gesellschaft, so auch in Ilversgehofen. Schon 1524 wurde in Ilversgehofen die neue evangelische Lehre eingeführt.

Während des 30-jährigen Krieges (1618-1648) flohen die Bewohner in die Stadt. Kirche und Ort wurden nahezu zerstört. Es brauchte lange Zeit, um die Kirche im Ort (1664) wieder aufzubauen.

Ein noch viel größeres Unheil für den Ort war am 5. November 1813 ein Gefecht französischer Truppen mit preußischen Wachsoldaten im Ort, in dessen Folge Ilversgehofen mit Kirche und Mühlen niedergebrannt wurde. Allein der Kirchturm hatte alles überdauert. Nach dem Wiederaufbau wurde die Kirche durch den preußischen König, Friedrich Wilhelm III., irrtümlich in St. Martini Kirche umbenannt.

Seit der Reformationszeit mussten über 300 Jahre vergehen, bis am 22. Juni 1894 für die katholische Gemeinde St. Joseph eine Kirche in Ilversgehofen geweiht wurde.

Ende des 19. Jahrhunderts nahm Ilversgehofen eine rasche Entwicklung zu einem bedeutenden Industriestandort und es siedelten sich viele Arbeiterfamilien in den Vororten an. Die St. Martini Kirche wurde für die Gemeinde zu klein. So reifte die Idee, einen neuen evangelischen Kirchenbau zu errichten. Aber erst nach dem 1. Weltkrieg konnte mit dem Bau der "Martin-Luther-Kirche" begonnen werden, welche im Jahre 1927 fertiggestellt wurde.

War Luther in der Dorfkirche von Ilversgehofen?

Wenn es heute möglich wäre, die Zeit ins Jahr 1505 zurück zu drehen, könnte es sich in Ilversgehofen zugetragen haben, dass die Einwohner den jungen, leicht verstörten Studiosus Martinus Luther angetroffen haben. Er erkundigte sich nach der Kirche des Dorfes, um zu beten. Da sie ihm trauten, begleiteten sie ihm zum Gotteshaus. Noch nass vom Regen berichtete er abgerissen seinen Begleitern auf diesem Weg, was ihm vor wenigen Stunden widerfahren ist. Bei Stotternheim überraschte ihn ein heftiges Gewitter und ein Blitz schlug in seiner Nähe in den Boden ein. Der Blitz hätte auch ihn treffen können. In seiner Todesangst gelobte er der heiligen Anna, ich will ein Mönch werden. Nach seiner Rückkehr nach Erfurt bemühten sich seine Mitbewohner in der Georgenburse, ihm dies auszureden. Aber als ein gläubiger Mensch hielt er sich an sein Gelöbnis und trat wenig später in das Augustinerkloster in Erfurt ein.

Leider ist nicht bekannt, ob Martin Luther Ilversgehofen noch einmal besucht hat. Verbürgt ist aber, dass im Jahre 1524 seine neue evangelische Lehre hier eingeführt wurde. Die jetzige Martinikirche steht noch immer und wenn ihre Steine reden könnten, würden sie sicher diese Legende erzählen. Man muss nur fest daran glauben.

Kontakt

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Öffentliche Beratung des Bürgerbeirates

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im SozialSalon, Magdeburger Allee 165